Zu Beginn wird erläutert, wie die kontrastivgrammatische Methode vorgeht, was sie leistet und was sie nicht leisten kann.

Danach werden aus der Vielzahl systembedingter Übersetzungsprobleme Englisch-Deutsch drei Bereiche herausgegriffen und exemplarisch mit Hilfe dieser Methode bearbeitet:

Zunächst wird definiert, worin genau das Übersetzungsproblem besteht. Dann bearbeiten die Teilnehmer Arbeitsblätter mit authentischen englischen Beispielen, die übersetzt werden. Anschließend werden die unterschiedlichen Übersetzungsvarianten zusammengetragen, benannt und geordnet. So entsteht ein Inventar potenzieller Entsprechungen, das sich gut einprägen lässt und auf das die Übersetzer jederzeit zurückgreifen können.

Folgende drei Themen werden im Detail erarbeitet:

·       Englisch: Verb − Deutsch: Adverb

·       Das vorangestellte Attribut im Englischen

·       englische Infinitivkonstruktionen (insbesondere die for-Konstruktion)

Vor der Beschäftigung mit den Infinitivkonstruktionen werden ein paar grundsätzliche Überlegungen zu syntaktischen Optionen angestellt, die sich beim Übersetzen infiniter Konstruktionen anbieten.

Zum Abschluss werfen wir einen kurzen Blick auf den Komplex der Partizipialkonstruktionen.

Inhalte/Schwerpunkte:

Erläuterung und praktisches Arbeiten mit der kontrastivgrammatischen Methode als Mittel, um systematisches Wissen zur Lösung systembedingter Übersetzungsprobleme zu erwerben

Erarbeitung eines Repertoires an Übersetzungsvarianten zu drei systembedingten Übersetzungsproblemen (Englisch: Verb − Deutsch: Adverb, das vorangestellte Attribut und englische Infinitivkonstruktionen).

Seminarziele:

Generell: Erfahrung mit der kontrastivgrammatischen Methode

Im Einzelnen zu den drei bearbeiteten Themen: praxisrelevantes Hintergrundwissen und vor allem ein umfangreiches Repertoire an Übersetzungsvarianten

Fazit: Motivation, sich mithilfe dieser Methode auch zu anderen systembedingten Übersetzungsproblemen ein solches systematisches Wissen anzueignen.

Zielgruppe:

Übersetzer, die englische Texte nahezu jedes beliebigen Texttyps und jeder beliebigen Textsorte ins Deutsche übersetzen und ihr Repertoire an Übersetzungsvarianten reflektieren, erweitern und systematisieren wollen.

Vorkenntnisse:

Englisch und Deutsch als Arbeitssprachen sowie Grundkenntnisse der grammatischen Analyse (grammatische Termini)

Hinweis:

Die Methode – und damit das Seminar – ist nicht geeignet für Teilnehmer, die textbezogen arbeiten wollen. Bei diesem problembezogenen Ansatz können textspezifische Überlegungen nur am Rande erwähnt werden.

Über die Referentin

Karin Königs ist Diplom-Übersetzerin (Universität Heidelberg). Sie arbeitete mehrere Jahre als Übersetzerin in verschiedenen Bundesbehörden und lehrte ab 1976 mehr als zwanzig Jahre lang mit Schwerpunkt „Übersetzen allgemeiner Texte Englisch-Deutsch“ am Fachbereich Sprachen, heute „Institut für Translation und Mehrsprachige Kommunikation“ der Technischen Universität Köln.

Seit 2006 bietet sie freiberuflich Workshops im In- und Ausland sowie Webinare zum Thema „Systembedingte Übersetzungsprobleme Englisch-Deutsch“ an.

Karin Königs ist Autorin des Lehrbuchs Übersetzen Englisch-Deutsch – Lernen mit System, das 2021 in 4. Auflage im Narr Francke Attempto Verlag erschienenen ist.