Übersetzerin Suzanne Ballansat-Aebi, die auf eine langjährige Karriere als Dozentin der Universität Genf zurückblickt, gibt uns zu bedenken: „Da Rechtssprache systemgebunden ist, ist Rechtsübersetzung nicht bloß die Übersetzung eines Textes von einer Sprache in die andere, sondern die Übertragung eines Textes von einer Rechtssprache in die andere und von einem Rechtssystem ins andere. Für eine gelungene Übersetzung muss juristisches und sprachliches Wissen kombiniert eingesetzt werden.“

Was aber tun, wenn wir dieses Wissen nicht haben? Irgendwie übersetzen? Aufwändig recherchieren? Wörterbücher oder DeepL fragen?

Irgendwie ist gefährlich. Recherchen kosten Zeit und führen nicht immer zum Erfolg - zudem sind sie durch die Bezahlung unter Umständen nicht abgebildet. Letzteres wird gerne getan, hat aber Grenzen - die von DeepL wird sich der Referent Patrick Mustu in diesem Seminar zusammen mit den Teilnehmern vornehmen.

Nach einer Einführung in die Thematik werden wir uns in virtuell getrennte Räume begeben und in Gruppen mit Vertragsklauseln experimentieren. In einem ersten Schritt werden wir ein klassisches Editing vornehmen, d. h. wir werden einzelne Klauseln ihrer DeepL-Übersetzung gegenüberstellen und versuchen, diese zu „verbessern“. Danach werden wir den zweiten, größeren Schritt unternehmen und gegen DeepL „antreten“, d. h. zunächst selbst übersetzen und danach einen Vergleich mit DeepL anstellen. Wer wird gewinnen?

Die Ergebnisse werden wir im Plenum erörtern. Sie werden einen hohen praktischen Nutzen haben, da die zum Einsatz kommenden Texte Standardklauseln sein werden, die immer wieder Verwendung finden. Der Referent wird sie Originalverträgen aus Deutschland, England und den USA entnehmen. Die Teilnehmer werden diesen Klauseln im Rahmen ihrer Tätigkeit immer wieder begegnen und somit ein Rüstzeug mitbringen, Ihnen zu begegnen. Am Ende des Seminars werden wir zudem einzelne für DeepL neuralgische Punkte herausgearbeitet haben.

Hinweise:

Der LV BW führt dieses Live-Seminar ohne Aufzeichnung mit Zoom durch. Es bietet gute Möglichkeiten für die Beteiligung am Workshop: Zuschaltung über Mikrofon und Kamera, Kommunikation per Chat, Whiteboard und gemeinsame Notizen sowie sog. Breakout-Sessions für Kleingruppenarbeit. Der Zugang in den virtuellen Konferenzraum erfolgt per Link. Vor dem Seminar werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Zugangsdaten per E-Mail mitgeteilt.

Das Seminarskript wird den Teilnehmenden nach dem Seminar digital zur Verfügung gestellt.

Über den Referenten

Patrick Mustu ist Rechtsanwalt, Sprachtrainer und Übersetzer. Er hat in Deutschland und Südafrika Jura studiert und in London und New York gearbeitet. Seit über 20 Jahren ist er in der Erwachsenenbildung tätig, vornehmlich als Firmentrainer und Tagungsreferent.
Patrick Mustu ist Autor mehrerer Publikationen zur englischen Rechtssprache und war von 2013-2016 im Vorstand der European Legal English Teachers‘ Association (EULETA).

Förderprogramme

Prämiengutschein
Bei der Buchung dieses Seminars ist es möglich, einen Prämiengutschein für Freiberufler einzulösen. In diesem Fall sind nur 50% des Seminarpreises zu zahlen.
Bitte beachten Sie dabei, dass der Prämiengutschein vor dem Seminarbeginn beantragt werden muss. Er wird sonst nicht von der ausstellenden Institution eingelöst und der vollständige Seminarpreis wird fällig.