Die Anfragen für Post-Editing-Aufträge nehmen immer mehr zu und bei vielen ist das Thema Post-Editing bereits Teil des Übersetzungsalltags geworden. Unternehmen setzen immer mehr auf Maschinelle Übersetzung (MÜ) und wollen dadurch Kosten und Zeit einsparen. Allerdings wurde bisher noch immer kein einheitlicher Weg für die Analyse und Berechnung von Post-Editing-Aufträgen gefunden. Vor allem auf Auftraggeberseite gehen die Vorstellungen für die Vergütung für Post-Editing oft noch weit auseinander.

In diesem Webinar werden keine Best Practices für ein praktisches Post-Editing in einer bestimmten Sprachkombination erläutert. Es so viel mehr gezeigt werden, wie gut vor allem Translation-Memory-Systeme (TM-Systemen) bereits die notwendigen Anforderungen für einen Post-Editing-Auftrag umgesetzt haben.

Ein kurzer Überblick über die wesentlichen Punkte der aktuellen Norm zum Posteditieren (ISO 1858) erläutert die Voraussetzungen für eine sinnvolle Integration von Post-Editing in TM-Systemen. Im Folgenden sollen vor allem auch die Darstellung von MÜ-Ergebnissen und deren Bearbeitung sowie die Möglichkeiten für die Auswertung der geänderten Textstellen in TM-Systemen aufgezeigt werden. Dabei wird ein grundsätzlicher Überblick über die verschiedenen Abrechnungsmöglichkeiten von Post-Editing-Aufträgen gegeben.

Anhand von verschiedenen TM-Systemen werden folgende praktische Aspekte erläutert:
-    Integration eines MÜ-Systems in ein TM-System, Einstellungsmöglichkeiten für die Vorübersetzung und Zusammenspiel mit bereits gespeicherten Matches im   Translation Memory
-    KI-basierte Auswahl und Bewertung des optimalen MÜ-Systems unter Berücksichtigung von Sprachkombination und Fachgebiet und anschließende Qualitätseinschätzung bzw. -bewertung von MÜ-Vorschlägen
-    Auswertung des Post-Editing-Aufwands anhand der integrierten TM-Analyse
-    Detaillierte Auswertung aller inhaltlichen Änderungen von MÜ-Vorschlägen und den exakten Post-Editing-Aufwand pro Segment und für ein gesamtes Dokument

Über die Referentin

Dr. Nicole Keller ist Dozentin am Institut für Übersetzen und Dolmetschen an der Universität Heidelberg. Sie arbeitet seit 2003 als freiberufliche Übersetzerin mit dem Schwerpunkt Medizin. Darüber hinaus gibt sie Schulungen für Translation-Memory-Systeme und Terminologiedatenbanken. Im Rahmen ihrer Tätigkeit am IÜD unterrichtet sie ebenfalls medizinisches Fachübersetzen im Sprachpaar Englisch-Deutsch und gibt Einführungen zu CAT-Tools, wie Translation-Management-Systemen, Terminologiedatenbanken sowie MÜ-Systeme und Postediting.